- Wegweiser
- Die Karlshöhe
- Geschäftsbereiche
- Servicebereiche
- Unterstützen
- Diakonat & Studium
- Verantwortung
Meike Bachem beantwortet Fragen zu Unterstützter Kommunikation (UK)
Zum Ausklappen auf den Pfeil klicken
1. Was versteht man unter Unterstützer Kommunikation (UK)?
Unter Unterstützter Kommunikation versteht man alternative Ausdrucksmöglichkeiten für Menschen, die aufgrund ganz unterschiedlicher Lebensgeschichten über keine oder wenig lautsprachliche Kommunikationsmöglichkeiten verfügen.
2. Wie sind Sie zur UK gekommen?
Immer wieder habe ich in meinem beruflichen Umfeld Menschen erlebt, die zwar über Sprache verfügen, sich aber nicht mitteilen können. Nicht zu verstehen, was mein Gegenüber mir sagen möchte und auch zu sehen, wie es den anderen „quält“, nicht verstanden zu werden, diese „Ohnmacht“ auf beiden Seiten finde ich schlimm. Alternative Formen für diese Menschen zu finden, war mir immer schon ein Anliegen. Und zu sehen, wie auch anders erfolgreich kommuniziert werden kann, etwa durch ein Talkersystem. Ich finde, jeder Mensch hat ein Recht auf kommunikative Selbstbestimmung. Meinem Gegenüber zu ermöglichen, dieses Recht leben zu können, empfinde ich als einen wichtigen Teil meiner Arbeit und auch als eine sehr wertvolle Aufgabe. So bin ich froh, dass die Karlshöhe ein von der Aktion Mensch gefördertes Projekt auf den Weg gebracht hat: Den Aufbau einer regionalen Beratungsstelle zum Thema Unterstützte Kommunikation.
3. Wer sind die Zielgruppen?
Alle, die es in irgendeiner Form betrifft. Alle Menschen, die auf der Karlshöhe leben und arbeiten, Mitarbeitende, aber auch Angehörige.
4. Was sind Haltung und Formen der Unterstützten Kommunikation?
Es gibt viele verschiedene Formen unterstützt zu kommunizieren. Beispielsweise durch das Zeigen von Symbolen oder über elektronische Ausgabegeräte, die sogar mit einer Augensteuerung bedient werden können. Die in der Öffentlichkeit bereits sehr bekannte Gebärdensprache ist als zusätzliches Beispiel eine weitere Form. Unterstütze Kommunikation ist mehr als nur eine reine Hilfsmittelversorgung. Sie ist eine Grundhaltung. Das bedeutet, viele Kommunikationswege anzubieten und auszuprobieren. Dabei sollte das Umfeld der Anwendenden genutzt werden. UK bedeutet, die Bereitschaft zu haben, sich auf den Weg zu machen, um mit jeder einzelnen Person herauszufinden, wie sich die bestmögliche Kommunikation umsetzen lässt. Dabei gilt es immer wieder zu reflektieren und alle Bezugspersonen einzubinden. UK ist wie eine Sprache - alle müssen sprachfähig sein und haben ein Recht zur Teilhabe.
5. Wie profitieren die Menschen von UK?
Menschen erfahren mehr Selbstwirksamkeit, wenn sie unabhängig ihre Belange und Gefühle ausdrücken können. Wenn ein Mensch Informationen und Zusammenhänge begreifen und verstehen kann, führt das zu Veränderungen. Wenn das Lebensumfeld gestaltbar ist, wenn Menschen sich verstanden fühlen, hat das tiefgreifende Wirkungen.
6. Was ist Ihre Vision?
Meine Vision ist, dass kein Mensch sich hilflos oder abhängig fühlen muss, weil alle die Möglichkeit haben, individuelle Belange zu kommunizieren. Dass sich alle Menschen mit Unterstützungsbedarf zurechtfinden und orientieren können – und das nicht nur auf der Karlshöhe; dass alle Informationen in leichter Sprache verständlich angeboten werden. Und dass meine Vision nicht nur für die Region gilt, sondern für unser ganzes Land! Mit unserer Beratungsstelle möchten wir einen Beitrag dazu leisten, den Grunddanken von UK in die Welt zu tragen.