An die 500 Menschen in der "ausgebuchten" Karlshöher Kirche freuen sich auf den Gottesdienst an Heiligabend. Und werden gleich zu Beginn mit herrlichem Trompetenklang in das heilige und vor allem freudige Geschehen eingeführt. Mit einer italienisch-klaren strahlenden Barocksonate von Petronio Franceschini.
Die altvertraute und doch immer wieder neue Liturgie folgt (zum Gottesdienstprogramm), Pfarrer Frieder Grau verliest die Weihnachtsgeschichte und predigt mit aktuellem Bezug, über gute Nachrichten und Gnade. Lesen Sie mehr.. 
Im Wechsel mit der Gemeinde singen wir einen schönen Satz "Lobt Gott, ihr Christen allegleich". Dann folgt der musikalische Höhepunkt, die Bachkantate 91, "Gelobet seist Du, Jesu Christ", mit Kantorei, Orchester und Solisten. Beinahe schon normal, dass die Altsolistin, Cornelia Lanz, uns nebenbei auch noch dirigiert (oder umgekehrt?). Die Aussage der Kantate in allen ihren Teilen ist sehr klar: Jesus wird Mensch und ist zugleich majestätischer Gott. In diesem Spannungsfeld bewegt sich Johann Sebastian Bach und belässt es nicht bei den Worten der Chöre, Choräle und Arien. Nein, in unnachahmlicher Weise  unterstreicht er diese Aussage mit Melodie, der Wahl der Tonarten und der Instrumentierung.
Zwischendurch und am Schluss, nach dem von Chor und Gemeinde gemeinsam gesungenen "O du fröhliche..", zeigte Claudia Fröschle an der Orgel unglaubliche Proben ihres Könnens, die Toccata von Charles-Marie Widor beschloss den Gottesdienst.
Auch wenn Tobias Horn wegen Besigheimer Verpflichtungen nicht dabei sein konnte, war er stets präsent, nicht zuletzt in der Auswahl einer französischen Toccata zum Schluss.