„Eine turbulente Ausbildungszeit liegt durch die Corona-Pandemie hinter Ihnen, mit der Corona-Pandemie hat sich vieles, wenn nicht alles geändert, aber Sie haben gekämpft, dass die Ausbildung dennoch Ihr persönlicher Erfolg werden konnte“, sagte Frank Gerhard, Wirtschaftlicher Vorstand der Stiftung Karlshöhe in seiner Eröffnungsrede. Und in der Tat war dieser Pandemie-Jahrgang in ausbildungstechnischer Hinsicht kein Selbstläufer, grollender Donner und Windböen des Gewitter-Tiefs „Henry“ schienen dafür nachgerade ein Symbol zu sein.
Von einem Tag auf den anderen seien Schule, Ausbildungsbetrieb und Internat durch den Lockdown verwaist gewesen und vieles musste über Video-Besprechungen und weitere neue Konzepte geregelt werden – vom schulischen Betrieb über die berufspraktische Ausbildung bis zur Individualbetreuung. „Manchmal sind Sie in dieser Ausbildung unter Corona-Bedingungen an ihre Grenzen gekommen, im Lernen und im gemeinsamen Miteinander, doch unser Ausbilder-Team war oft tief beeindruckt, was viele Auszubildende an Potential aus sich herausgeholt haben“, sagte Uwe Mayer, Geschäftsbereichsleiter des AZK. Die Umstellung sei hervorragend in einem gemeinsamen Kraftakt gelungen, es sei eine Freude gewesen zu sehen, wie in den über „1000 Tagen Ausbildung die jungen Menschen zu echten Persönlichkeiten gereift seien.“ Viele hätten es sogar geschafft, trotz Lockdown ihre Firmen-Praktika fortzusetzen. Die 40-jährige Erfahrung des AZK sei sehr gelungen in neue Wege und Medien umgesetzt worden. Mit dieser langen Tradition bereite das AZK junge Erwachsene mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen auf den Einstieg in kaufmännische und hauswirtschaftliche Berufe vor. Dazu stünden eine eigene Berufsschule, kleine Lerngruppen und Fördermöglichkeiten zur Verfügung, die auf den jeweiligen individuellen persönlichen Bedarf abgestimmt seien und sozialpädagogische, psychologische und medizinische Angebote sowie ein umfassendes Wohn- und Freizeitprogramm beinhalteten.
Die IHK war durch Ralf-Christian Litschke vertreten, der sich ebenfalls sehr beeindruckt zeigte. „Das Meistern dieser persönlichen Herausforderungen, Ihre Frustrationstoleranz, Ihr Ehrgeiz und Ihre Zielorientierung haben Sie stark gemacht. Ihr Jahrgang hat nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern ein mentales Rüstzeug fürs Berufsleben erworben“, unterstrich der Leiter des Bereiches Berufliche Qualifizierung der IHK Ludwigsburg.
Einen besonderen Moment fand der Nachmittag in der Verleihung des Rotary-Preises des Rotary-Clubs Bietigheim-Vaihingen. „Ihre Leistung hat mich tief berührt, eigentlich würde ich Sie am liebsten alle auszeichnen“, sagte Prof. Dr. Johannes Gahlen, Präsident der Rotarier Bietigheim-Vaihingen und Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum Ludwigsburg, der die Preise zusammen mit seiner Rotarier-Kollegin, Schulleiterin Katja Kranich vom Stromberg-Gymnasium in Vahingen/Enz, übergab. Mit dieser Auszeichnung will der Rotary Club ein Signal setzen, will die Leistung von jungen Menschen anerkennen, die trotz einer Einschränkung tatkräftig ihr Leben in die Hand nehmen oder sich für andere in einer Gruppe sozial einsetzen. Zusätzlich sind auch Zeugnisnoten als Bewertungsgrundlage ein Gesichtspunkt, wie etwa das Erreichen von 100 möglichen Punkten in der Abschlussprüfung, das in diesem Jahr gleich zwei Prüflingen gelang und einer glatten 1,0 entspricht.
Musikalisch abgerundet wurde der Nachmittag durch die Gruppe „Latin Touch“ der Jugendmusikschule Ludwigsburg, die auch dann noch hochprofessionell mit feurigen Rhythmen aufwartete, als alle Band-Mitglieder bei einem kleinen Pausen-Spaziergang von einem eiskalten Starkregen-Guss bis auf die Haut durchnässt wurden. Doch dieser letzte Gruß von Tief „Henry“ konnte durch einige eilends von der Hauswirtschaft der Karlshöhe besorgte Handtücher gemildert werden. Mit wärmender karibischer Musik im Ohr fand ein Nachmittag bei leckeren Snacks und geselligem Beisammensein seinen Ausklang, der erneut zeigte, welche Bedeutung das AZK nicht nur für Stadt und Region hat, sondern auch für das Thema gelebte Inklusion.
Abschluss:
- Fachpraktiker*in Bürokommunikation:
Bilgin, Melisa, Coskun Bünaymin, Denk Alina, Denk Steven, Icöz Ilknur, Jerger Fabian - Abschluss Kauffrau/-mann für Büromanagement:
Besang Dajana, Bosch Dewald, Epple Max, Gleiß Max, Götz Verena, Hofka Marc Sven, Kreß Jasmina, Kurzweg Kim, Maier Lilli, Neumaier Benedikt, Piazza Christian Dennis, Ponomarenko Vladimir, Röhrig Tobias, Schmitt Katharina, Sus-Thoß Fabian
Preise und Belobigungen erhielten:
Kaufleute für Büromanagement:
- IHK-Preis: Fabian Sus-Thoß
- IHK-Belobigung: Katharina Schmitt
- Belobigungen für gute schulische Leistungen im Abschlusszeugnis haben erhalten:
Dajana Besang, Max Gleis, Marc Sven Hofka, Jasmin Kreß, Vladimir Ponomarenko, Katharina Schmitt - Preis für gute schulische Leistungen im Abschlusszeugnis hat erhalten:
Fabian Sus-Thoß
Fachpraktiker für Bürokommunikation:
- Belobigung für gute schulische Leistungen im Abschlusszeugnis haben erhalten:
Steven Denk und Fabian Jerger
Den Rotarier-Preis erhielten:
- Fabian Sus-Thoß
- Steven Denk
- Kim Kurzweg