Der Vertreter
„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…“,
so heißt das Verslein, das man kennt.
„Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.“
Doch weiter als zur Tür kommt´s nicht –
an dieser endet das Gedicht.
Da steht es, an der Türe Schwelle,
bis dass man es hereinbestelle.
Bisweilen hat es schlechte Karten,
man lässt es einfach draußen warten,
denn, würd´ man es hineingeleiten,
könnt´ dies Umstand uns bereiten.
So hat es Jesus auch erfahren
schon damals vor 2000 Jahren.
Die Herbergstüren schließen sich:
„Hier ist kein Platz – kein Platz für dich.“
Das Platzproblem ist auch noch heute
Ein Argument für viele Leute.
Als höchst absurd wird das erachtet,
wenn man die Bausubstanz betrachtet,
denn zweifellos die Dimensionen
der Häuser, die wir heut bewohnen,
die kühnsten Träume übersteigen –
von den Garagen ganz zu schweigen.
Nein, das Problem ist nicht das Haus;
es geht von dem Kalender aus.
Gespickt ist dieser mit Terminen,
die, wie es scheint, nur dazu dienen,
dass wir uns, durch konstantes Hetzen,
in weihnachtlichen Stress versetzen.
Geschenke kaufen und verpacken;
den Christbaum schmücken;
Plätzchen backen;
5000 Lichter installieren,
um Haus und Hof zu dekorieren;
bei Nacht noch Tannenzweige finden,
um einen Kranz daraus zu binden;
zu guter Letzt die Hausarbeit…
da bleibt für Jesus keine Zeit.
Doch was wir meistens nicht bedenken:
Es ist sein Wunsch, uns zu beschenken.
Er kam um Frieden uns zu geben,
ein ewiges, erfülltes Leben,
und um vor Gott uns zu vertreten;
er tritt nur ein, wenn er gebeten.
Um weit´re Zeit nicht zu verlieren,
will ich nur eines noch zitieren:
„Komm, oh mein Heiland, Jesus Christ,
mein´s Herzens Tür dir offen ist.“
(Macht hoch die Tür, EKG1, Georg Weissel, 1590-1635)
Hans Elwert 2013